Zur Kul-Tour nach Rottweil am Sonntag, 9.11.2003
Mit 30 bildungshungrigen Teilnehmern zwischen 8 und 80 Jahren startete der Bus um 9.00 Uhr mit dem „vereinseigenen" Fahrer Simon Prichystal von Dußlingen aus in Richtung Rottweil.
Der Vorstand der Ortsgruppe, Alfred Wellhäuser, hatte eine Stadtführung für uns organisiert, bei der wir viele markante Punkte des historischen Städtchens gezeigt und erklärt bekamen. Los ging’s in der „oberen" Hauptstraße in der Nähe des bekannten „Schwarzen Tores", wo der jährliche Narrensprung stattfindet. Besagtes Tor ist das einzige von insgesamt 5 Ausgangstoren, das bis heute erhalten blieb. Es wurde in 3 Bauphasen zwischen den Jahren 1200 bis 1760 erstellt bzw. „aufgestockt".
Unser kundiger Stadt-Führer, Herr Hugger, wies auch auf die vielen „Stechschilder" an den Wirtschaften und Läden hin. Diese kunstvoll durchbrochenen Aushängeschilder sind typisch für Rottweil und waren früher sogar
Weiter ging unsere Tour, vorbei am Geburtshaus von Erwin Teufel, dem mit wunderschönen Figuren verzierten Marktbrunnen in der Hochbrücktorstraße bis hin zum Kapellenturm, den bis zum Jahr 2001 für insgesamt 35 Jahre ein Gerüst geziert hat, da er sehr aufwändig renoviert und restauriert wurde. Eindrucksvoll werden hier über dem Portal die 12 Apostel und das Weltengericht dargestellt; auch sonst ist der Turm mit üppigem Figuren-schmuck versehen. Unsere nächste Station war die um 1580 erbaute Lorenzkapelle, in der eine wertvolle Kunstsammlung untergebracht ist. Gleich daneben steht einer der beiden städtischen Pulvertürme; im Ersten Weltkrieg wurde 80% des gesamten Pulverbedarfes in der Rottweiler Pulverfabrik hergestellt.
Nachdem 2 Stunden lang dem Bildungshunger Genüge getan wurde, war nun der eigentliche „Hunger" dran, der in der Waldschenke bei Schömberg gestillt wurde. Danach wurde bei herrlichem Wetter noch Spaziergang um den Stausee der Schlichemtalsperre gemacht und anschließend brachte uns der Bus wieder zurück nach Dußlingen.
Auch das rauchlose Pulver wurde hier erfunden. Eine weitere Sehenswürdigkeit war die Dominikanerkirche, eine reine Barockkirche, die aber nach der Säkularisation (Aufhebung der Staats- und Eigentumsrechte) in evangelischen Besitz übergegangen ist. Im Vergleich zu den vielen geschichtsträchtigen Gebäuden bildete das um die 70er Jahre erbaute moderne Rathaus mit dem ebenso neuzeitlichen „Platzbrunnen" einen „krassen" Gegensatz. Zum Abschluss wurde es wieder historisch in Form der katholischen Heiligkreuzkirche („Münster"), die im gotischen Stil erbaut wurde. Auch sie wird seit 16 Jahren renoviert und restauriert, weitere 4 Jahre Arbeit sind noch eingeplant.